Der schmerzliche Tod eines Tieres

Der Verlust eines Tieres ist oftmals schon schlimm. Manchmal unfassbar schlimm. Egal ob Krankheit oder Unfall. Man kann vieles im Vorfeld vermeiden und absichern. Aber manchmal meint es das Schicksal anders – besonders mit Freigänger Katzen.

Laut TASSO sind 2017 ca. 53.600 Katzen und 33.700 Hunde verschwunden. Davon sind 38.600 Katzen und 31.700 Hunde gefunden worden. Heißt es fehlten 15.000 Katzen und 2.000 Hunde.

Aber was könnte mit diesen geschehen sein?

Zwei meiner bereits verstorbenen Tiere.

Eine der wohl häufigsten Ursachen wird der Straßenverkehr sein. Ein Autounfall. Ein 5kg Tier gegen ein Fahrzeug von um die 1.400kg. Da ist die Chance des Überlebens eher gering.

Auch wir haben schon eine Katze an die Straße verloren. Nica, Balus beste Freundin. Danach haben wir unseren Garten gesichert und seitdem sammele ich selbst Katzen von der Straße. Wir haben immer ein Handtuch, eine große Tasche und Einmalhandschuhe im Auto. Zum Glück, denn wir haben bereits 4 fremde Katzen eingesammelt. Vier Katzen, deren Besitzer die Ungewissheit einer verschollenen Katze erspart bleiben könnte. Denn die Straßenmeisterei bringt die Katze zum Bauhof und nicht jeder Bauhof schaut, ob die Mieze gekennzeichnet ist. Geschweige denn macht Fotos und sucht in den sozialen Medien nach dem Besitzer.

Nica wurde von einer netten Finderin zu einem Tierarzt gebracht. Da Nica gechipt und bei TASSO registriert war, wurden wir schnell informiert und sie war abends wieder zu Hause. Balu hätte sonst vergebens auf sie gewartet. Das hat er schonmal getan, als Nica sich in einem Keller in der Nachbarschaft einsperren ließ. Balu hat drei Tage draußen auf sie gewartet bis sie, nachdem wir die Nachbarschaft abgeklingelt und (TASSO-)Flyer eingeworfen hatten, mitten in der Nacht völlig verdreckt wieder auftauchte. Damals war Balu mit Nica allein bei uns. Als Nica starb hatten wir zum Glück bereits zwei weitere Katzen.

Der Abschied

Balu und Nica chillen am Haus

Damit auch die anderen Katzen sich von Nica verabschieden konnte, legten wir sie erstmal in einem Karton auf die Terrasse. Dann kamen die drei nach und nach heim. Die beiden jüngeren zuerst. Sie schnupperten an Nica und gingen dann ihrer Wege. Anschließend kam Balu. Er Schnupperte nur aus der Entfernung an dem Karton und legte sich dann dahinter als hätte er verstanden was Sache war. Er hielt Wache, bis wir sie vergraben hatten und hat sie danach auch nie gesucht.

Ohne das Nica gefunden, zum Tierarzt gebracht wurde, gekennzeichnet und registriert gewesen wäre, wäre sie wohl eins der verschollenen Tiere geworden.

Die fremden Katzen

Kurz nach der Sache mit Nica. Fand ich am frühen Sonntagmorgen auf dem Weg zu einem Seminar eine tote Katze am anderen Ortsausgang. Da kein Verkehr war konnte ich die Katze in aller Ruhe fotografieren, einsammeln und zurück nach Hause zu meinem Mann bringen. Ich kam zwar etwas zu spät zum Seminar, aber das war es mir Wert. Kurz das Bild noch bei Facebook in unserer regionalen „Vermisste Tiere“-Gruppe gepostet und bis Mittag war tatsächlich der Besitzer schon gefunden und abgeholt. Einfach, weil jemand die Mieze erkannte hatte.

Die nächste Katze war kohlrabenschwarz und lag an einer sehr befahrenen Ortsdurchfahrtsstraße. Ich hatte sie erst für ein Stück Stoff gehalten. Aber lieber einmal zu viel geschaut als zu wenig. Diesmal musste der Verkehr aber erst abgesichert werden, nachdem wir von nahem schon sahen, dass es tatsächlich eine Katze war. Diese Katze war nicht gekennzeichnet und daher kaum zuzuordnen. Durch Zufall fand sich wieder über Facebook der Besitzer. Die Katze wurde am frühen Morgen rausgelassen und kam nicht zurück. Ich sammelte sie gegen 7:30 Uhr ein. Wäre sie gekennzeichnet gewesen, hätte der Besitzer früher Gewissheit gehabt.

Dann ein namenloses Kitten. Vermutlich wild geboren – falls nicht war eine Zuordnung unmöglich.

Der aktuelle Fall

Und jetzt an fast der gleichen Stelle wie unsere Nica wieder eine Katze. Die Fahrerin hat sie noch an die Seite gelegt, damit keine anderen Autos mehr drüberfahren und es in unserer örtlichen Gruppe gepostet. Daraufhin bin ich hingelaufen und hab sie zum Tierarzt gebracht. Leider wieder nicht gekennzeichnet. Tigerkatze mit weiß und das Gesicht sehr mitgenommen. Trotzdem hat sich die Besitzerin gefunden. Die Fahrerin hat sie noch bei mir abgeholt, da ich sie ansonsten hätte zeitnah zum Bauhof bringen müssen. Wäre sie gekennzeichnet und registriert gewesen hätten wir sie gleich wieder heimbringen können.

Es macht mich traurig. Ich kann für ein totes Tier nur noch das tun. Es einsammeln und versuchen seinen Besitzer zu finden. Diesem wenigstens die Gewissheit schenken, dass es nicht irgendwo eingesperrt und verzweifelt ist. Aber jedes, das ich nicht heim bringen kann ist ein ungewisses Schicksal für den Besitzer mehr. Ein Besitzer, der vielleicht daran jahrelang knabbert. 15.000 Katzen im Jahr heißt 15.000 verzweifelte Besitzer.

Maya im „Haus“

Unsere Katzen leben daher in einem Luxusknast. Es macht ihnen nichts aus. Die 4 Freigänger haben das schnell weggesteckt und Maya ist eine Stubenhockerin. Gras ist eklig, aber die Haustüre ist trotzdem interessant und sie ist auch schon mal bis zum Auto durchgeschlupft. Daher ist auch Maya gechipt und registriert. Die im Freigang wäre eine „Katzastrophe“. Die hat nur Unsinn im Hirn und kennt keine Gefahren.

Übrigens ist ein Tattoo zwar im Gegensatz zum Chip von außen sichtbar, aber häufig nach Jahren nicht mehr lesbar oder der Tierarzt existiert nicht mehr und daher weiß niemand wohin das Tier gehört. Da ein Halsband aber gefährlich ist (strangulieren am Zaun z.B.) ist das Tattoo durchaus eine Möglichkeit eine äußere Kennzeichnung anzubringen. Für eine eindeutige Identifizierung rate ich daher immer zum Setzen eines Chips (inklusive Registrierung bei TASSO). Der geht nicht so schnell verloren. Es wurden schon Katzen nach Jahren weit entfernt von ihrem Zuhause wiedergefunden, dank des Chips identifiziert und zurück nach Hause gebracht. Für die Besitzer eine Art Wunder.

Abschließende Worte

Wie ihr seht, liegt mir das ganze Thema sehr am Herzen. Krankheit und Unfall sind schlimm. Aber die Ungewissheit nagt an einem. Was ist, wenn man umzieht und das Tier doch noch am alten Platz auftaucht?

Es bricht mir das Herz darüber nachzudenken, wie viel Menschen sich um ihr Tier sorgen in Ungewissheit. Oder auch die, die glauben nicht genug getan zu haben. Nicht früh genug beim Tierarzt gewesen zu sein. Zu früh dem Einschläfern zugestimmt zu haben. Nicht gut genug aufgepasst zu haben.

Auch das Sterben gehört zum Leben dazu. Bei Mensch wie Tier und Pflanze.

Es ist keine Schande sich Hilfe zu holen.
Sprich mich gerne an oder schreib mir eine E-Mail an annika@neurolicht.de und wir sehen, ob ein Coaching bei mir dich entlasten kann.

Du hast dein Bestes gegeben auf der Grundlage deines Wissens und deiner Erfahrung.
Dein Tier hat dich bestimmt geliebt, liebt dich vielleicht immer noch von der anderen Seite aus und schaut sorgenvoll zu, wie du deine Schuldgefühle weiter mit dir rumträgst.

Du musst das aber nicht dein Leben lang tun. Lass uns Platz machen für die schönen Erinnerungen.

Viele Grüße

Annika Licht – NeuroLicht
Expertin für den Abbau von Arbeitsstress
Katzenliebhaberin

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